et factum est   -   und es begab sich ...
Startseite

Chronik des St. Töniser Kirchenchors St. Cornelius

Seit 140 Jahren, und wohl noch einige mehr, steht der Kirchenchor unserer Pfarre aktiv im Gottesdienst. "Dem König der Ehren das Lob zu singen", ist die hohe Aufgabe des Chores.
Schon im Jahre 1865 gründete Lehrer Holtschneider den "Kirchengesangverein", der aber recht bald im damaligen Kulturkampf aufgelöst wurde.

Mit 11 Sängern erfolgte 1873 dann die Neugründung des
Kirchengesangverein Cäcilia St. Tönis“,
der sich heute „Kirchenchor St. Cornelius, St. Tönis“ nennt.

Sein erster Dirigent war Wilhelm Pauen. Alte St. Töniser Namen findet man unter den Gründern, wie unter anderem: Johann von de Fenn, Franz Ferlings, Josef Hellenbruch, Philipp Herres, August Herwagen, Hubert u. Jakob Kruß, Peter Küppers, August Schmalhausen, Hubert Schnellen und Jakob Winkes.

Dem Männerchor wurde Ende der 70er Jahre ein Knabenchor angegliedert. Ein besonderer Förderer des Knabenchores war Rektor Wewer, der ihn bis zum Jahre 1897 leitete. Weitere Dirigenten waren der damalige Hauptlehrer Ramisch und Karl Brouwers. Der erste Weltkrieg ließ den Mitgliederbestand auf sieben Sänger zusammenschrumpfen. Aber schon 1923, beim 50-jährigen Jubiläum, konnte der damalige Dirigent Karl Brouwers wieder vierzig Männer- und 60 Knabenstimmen vereinen.


1925 legte der verdienstvolle Dirigent der schweren Nachkriegsjahre, Herr Brouwers, sein Amt nieder. Vertretungsweise setzte Lehrer Franz van der Vight dessen Arbeit fort, bis im April 1926 der neue Chorleiter Martin Petermeier eingeführt wurde. Dessen besonderes Augenmerk galt von Anfang an dem Knabenchor. Leider wurde dieser Knabenchor im Jahre 1934 im Zuge der Politik des Nationalsozialismus aufgelöst und die Arbeit des Chores fast ausschließlich auf den rein kirchlichen Bereich eingeschränkt. Der damalige Präses, Pfarrer Sanders, billigte um diese Zeit die Gründung eines Damenchores.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die sechs Jahrzehnte andauernde ideelle Arbeit im Dienste des Kirchengesangs gänzlich unterbrochen. Nur ein kleiner Rest der daheim gebliebenen Damen und Herren des Chores probten unter der Leitung von Herrn Reiners weiter. 1942 zerstörte eine Luftmine unsere Pfarrkirche. Der Gottesdienst fand von da an im Saale des Marienheimes statt, bis auch dieses Haus im Juni 1943 durch Bomben total zerstört wurde. Bei diesem Luftangriff wurde auch die im Jahre 1929 geweihte Vereinsfahne, die im Marienheim aufbewahrt wurde, ein Opfer der Flammen.

Aber bereits im Februar 1945 fanden sich zwölf Sängerinnen und Sänger zu planmäßigen Probenarbeiten unter der damaligen Leitung von Musikdirektor Johannes Zey, dem Mann, dem der Chor seinen enormen Aufstieg nach dem Krieg verdankte. Mit 120 (!) Sängerinnen und Sängern wurde die Cäcilienmesse von Wöss zur Weihe der wieder aufgebauten Pfarrkirche aufgeführt. - Nun ging es wieder aufwärts.



größeres Bild öffnen

Zum 75-jährigen Jubiläum des Kirchenchores im Jahre 1948 erklang im Festhochamt als Erstaufführung in Deutschland die Missa "Magnus et Potens" für gemischten Chor, Trompeten, Posaunen und Orgel von Prof. E.Tittel, Wien. Am Nachmittag desselben Tages erfolgte die Weihe einer neuen Orgel.

Das 90-jährige Bestehen des Chores war unter anderem Anlass für die Anschaffung einer Chororgel So konnten in der Folgezeit z.B. Orchestermessen von Mozart und Haydn gesungen werden.


größeres Bild öffnen

Das Festprogramm zum 100-jährigen Jubiläum erstreckte sich über das ganze Jahr 1973 und brachte einen Querschnitt durch die verschiedenen künstlerischen Epochen. Im Auftrag des Cäcilienverbandes überreichte Diözesanpräses, Herr Josef Schneider, die Palestrina-Medaille des Bistums Aachen.

Fast tausend Zuhörer hatte der Kirchenchor St. Cornelius im Jahre 1976, als er ein "Konzert im Geiste Haydns" aufführte. Das Rundfunksinfonie-Orchester Köln hatte 24 seiner Mitglieder bereitgestellt, die mit Chor, Solisten und Orgel unter der Leitung von Helmut Jansen eine Einheit bildeten.

Mitgestaltet vom Kirchenchor wurde auch die 600-Jahrfeier der Kirchengemeinde St. Cornelius im Jahre 1980.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Kirchenchores war 1981 die Mitgestaltung des Hochamtes im Dom der Partnerschaftsstadt Sees.


1985 ging mit der Verabschiedung des damaligen Dirigenten, Helmut Jansen (im Bild rechts), nach 35-jähriger Tätigkeit eine "Aera" zu Ende, die in die Chorgeschichte eingegangen ist. Als Nachfolger übernahm im Januar 1985 Heinz-Josef Clemens (im Bild links) die Tätigkeit als Organist und Chorleiter an St. Cornelius. Mit ihm wurden die kirchenmusikalischen Aufgaben aber keineswegs eingeschränkt, sondern erweitert. In den folgenden Jahren verstand er es, die Chormitglieder überzeugend anzusprechen und zu führen.
Höhepunkt im selben Jahr war die Einweihung der neuen Chororgel.

Das Singen beim Besuch des Heiligen Vaters in Kevelaer war für alle Sängerinnen und Sänger im Jahre 1987 ein herausragendes Ereignis.
Außergewöhnlich für alle Chormitglieder war 1988 anlässlich einer Berlinfahrt die Möglichkeit in der St. Hedwigs-Kathedrale in Ostberlin ein sonntägliches Hochamt zu singen.

1993 fand ein erneuter Chorleiterwechsel statt, Heinz-Josef Clemens übergab den Taktstock an Benedikt Schwär, unter dessen Leitung unter anderem die G-Dur-Messe von Franz Schubert einstudiert und zur Primizfeier von Herrn Günter Puts im September 1995 in unserer Pfarrkirche gesungen wurde.


Neben der ständigen Arbeit in der Pfarrkirche - der eigentlichen Aufgabe des Kirchenchores - betätigte sich der Kirchenchor aber auch schon immer außerhalb des Gotteshauses; er betrieb also "Öffentlichkeitsarbeit". So wirkte er bei vielen Veranstaltungen am Ort und außerhalb mit und veranstaltete in früheren Jahren auch eigene Konzerte. Aus den Protokollbüchern ist zu entnehmen, dass der Chor auch im sozialen Bereich nicht hinten an steht. Schon im Jahre 1891 wurde z. B. ein "Concert" veranstaltet zum Besten der vom Unwetter Geschädigten in unseren Nachbargemeinden. Der Reinerlös von 472 Mark ging an die Gemeinde Anrath und an das "Kreis-Comite in Kempen des Herrn Landrat von Bönninghausen". 1949 wurde ein "Wohltätigkeitskonzert" zugunsten Tbc-Kranker in unserer Gemeinde veranstaltet. Die Kollekten vieler Adventskonzerte kamen der "Lebenshilfe Kreis Viersen e.V." zugute.

Ein wichtiger Baustein der Chorgemeinschaft ist die Geselligkeit und Fröhlichkeit. Das beweisen aktive Mitwirkung bei Karnevalsveranstaltungen in früheren Jahren ebenso wie viele gemeinsame Chorausflüge und gesellige Stiftungsfeste.

Unter der Leitung des von 1996 bis 2010 amtierenden Ersten Vorsitzenden Axel Stangenberg begannen auch schon bald die ersten Überlegungen und Planungen für das 125-jährige Jubiläum im Jahre 1998. Höhepunkte waren das Festhochamt und der anschließende Festakt im Marienheim sowie das Konzert mit der Schöpfungsmesse von Joseph Haydn am 25. Oktober 1998.


größeres Bild öffnen

Präses Dechant Josef Beenen wählte zum Abschluss seiner "Mundartansprache" während der Jahresmitgliederversammlung im Januar 1998 treffende Worte: "Kirkechor, do häss joe Lue, wat ön Glöck".

Im August 2010 übernahm Stefan Thomas, Kirchenmusiker an St. Hubertus zu Kempen - St. Hubert, die Leitung des Kirchenchores.


2013
konnte der Chor dank seiner treuen Sängerinnen und Sänger sein 140-jähriges Jubiläum feiern. Auch über das Jubiläum hinaus hat sich das dazu ausgesuchte viel- sagende Motto "Kommt herzu" (nach einem Liedtitel von Klaus Heizmann) erhalten. Spricht es doch nicht nur die willkommenen Besucher der vom Chor begleiteten Gottesdienste und Konzerte an, sondern gilt auch als Einladung für sangesbegeisterten Nachwuchs.
.

größeres Bild öffnen

In den folgenden Jahren war nicht zu verhindern, dass sich die Zahl der Chormitglieder aus Altersgründen verringerte. Als Konsequenz daraus ergab sich, dass aus der Chor-Nachbarschaft mit dem Cäcilienchor St. Hubert schließlich eine Chor- Gemeinschaft wurde. Vorteile waren die Tatsache, dass beide Chöre schon vorher unter der gleichen Leitung probten und auftraten und dass die 2009 gegründete GdG (Gemeinschaft der Gemeinden) aus den Pfarren St. Mariae Geburt Kempen, St. Hubertus St. Hubert, St. Godehard Vorst und St. Cornelius St.Tönis auch das organisatorische einfacher machte.       

Eine schwierige Zeit galt es zu bewältigen, als ab März 2020 durch die Corona-Pandemie Proben und Auftritte ausfallen mussten oder aber - ab Oktober 2021 bis in Jahr 2022 - nur mit dem notwendigen Abstand stattfinden konnten.


2023   
.
Der Chor kann sein 150-jähriges Jubiläum feiern.
.

 
   Das zu diesem Anlass

   gewählte Motto
   Singet froh ...
   ist wieder dem Titel

   eines Liedes von
   Klaus Heizmann
   zu verdankern.


.
Der Chor im 150. Jubiläumsjahr vor dem Hochaltar in St. Cornelius
.
Ein musikalischer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war die Teilnahme an einem aus sechs Chören der GdG Kempen-Tönisvorst zusammengefügten Gesamtchor von ca. 120 Sängerinnen und Sängern. Das nach monatelangen Proben erfolgreiche Ziel war die
Aufführung des "Emmaus-Oratoriums" (Text Eugen Eckert / Musik Thomas Gabriel) mit Solisten, Gästen und Orchester im Juni in St. Cornelius in St. Tönis und Christ-König in Kempen.
Zum Abschluss des Jahres findet ein Jubiläums-Evensong in St.Cornelius statt.

              
aktuelle Veranstaltungen
Momentaufnahme - wir über uns
Zeitreise - unsere Geschichte
- Chronik des Chores
- Vorsitzende
- Chorleiter
Unser Repertoire
Proben - wir freuen uns über Ihren Besuch
Der Chor unterwegs
Kontakte
Pressespiegel     
Links
Datenschutzerklärung


Vorsitzende
1873
- 1893
unbekannt

1894
- 1895
Daniel
Hoff

1895
- 1900
Jakob
Brouwers

1900
- 1902
Carl
Huppertz

1903
- 1918
unbekannt

1919
- 1924
Jakob
Brouwers

1924
- 1935
Gerhard
Reuvers
(Ehrenvorsitz)

1935
- 1958
Theodor
Driskes
(Ehrenvorsitz)
1958
- 1960
Peter
Verheyen

1960
- 1961
Hermann
Driskes

1961
- 1965
Thedor
Driskes

1965
- 1968
Ruprecht
Beusch

1968
- 1977
Friedrich
Wilh. Kutz

1977
- 1989
H. Dieter Thürlings

1989
- 1996
Johannes
Thelen

1996
- 2010
Axel Stangenberg
seit 2011
Martina Hillebrands




  Chorleiter
1873
- 1907
Wilhelm
Pauen

1907
- 1917
Robert
Ramisch

1917
- 1926
Karl
Brouwers

1926
- 1939
Martin
Petermeier


1939
- 1940
G. Rau
Jakob Verheyen
Edy Wilms
Franz
v.d.Vight

1940
- 1942
-

1942
- 1944
H.
Reiners



1945
- 1950
Johannes
Zey

1950
- 1985
Helmut
Jansen

1985
- 1992
Heinz-Josef Clemens

1993
- 2010
Benedikt
Schwär

seit 2010
Stefan
Thomas





  Ad multos annos -
  Auf viele weitere Jahre!